Zeitungsbericht “Schwimmbad-Fachverband – Chlorgas-Schulung”

Sicherheit hat Priorität
Schulung des Schwimmbadfachverbandes erfährt großes Interesse

Marklkofen. (ez) Die richtige Qualifizierung des Personals steht eins zu eins für die Qualität in den Betrieben – vor allem in den Badebetrieben kann dies lebensrettend sein. Daher hat der Schwimmbad-Fachverband e.V. (SFV) erneut zum Seminar in den Landkreis eingeladen. Regionalleiter für den Bereich Niederbayern – Ottmar Maly – begrüßte hierzu die Teilnehmer aus Niederbayern, Oberpfalz, Oberfranken und Oberbayern. Seinen besonderen Gruß richtete er an den Vorsitzenden des SFV Karl-Heinz Gansler sowie an den Referenten Heinrich Lang und zweiten Landrat Dr. Franz Gassner. Bereits seit 20 Jahren werde das Seminar mit verschiedenen Inhalten und Schwerpunkten im Vilstal abgehalten und zählt schon zu einer festen Größe. In diesem Zusammenhang durfte er Konrad Laubenbacher auszeichnen. Denn er besucht seit 20 Jahren die Schulungen. Nachdem Karl-Heinz Gansler auf aktuelle Änderungen in den Gesetzen und Vorschriften einging, führte der Referent die Unterweisung der Teilnehmer im theoretischen Teil durch. Eine Aufsichtsperson müsse zur Erhaltung seiner Sachkunde eine fortlaufende Schulung in den Sicherheitsverfahren und in seiner persönlichen Leistungsfähigkeit erhalten, dabei ist dies in regelmäßigen Abständen zu überprüfen. Bei allen organisatorischen Maßnahmen, die beim Badebetrieb anfallen, ist die Sicherheit der Badegäste das entscheidende Kriterium. Hierzu braucht es entsprechend geschulte Aufsichtskräfte und vor allem Fachkräfte. Es werde unterschieden zwischen der Betriebsaufsicht – also der Funktionsfähigkeit des Bades – sowie der Wasseraufsicht. Im Kurs wurden beide Punkte besprochen. Der Schwerpunkt aber lag an den beiden Tagen beim Erste-Hilfe-Training mit HLW (Herz-Lungen-Wiederbelebung) und Frühdefibrillation, einer Atemschutzunterweisung sowie einer praktischen Rettungsübung im Reisbacher Hallenbad. Außerdem wurde die Thematik Chlorgas und eine damit verbundene Evakuierung eines Bades bei Eintreten des Ernstfalls intensiv besprochen. Praktische Übungen mit Fallbeispielen zur Chlorgasunterweisung waren weiterer Pflichtbaustein. Rechtlichen Grundlagen der Ersten-Hilfe-Leistung und wann die Rede von unterlassener Hilfeleistung ist, wurden besprochen. Die Rettungskette bestehe aus Sofort-Maßnahmen, Notruf, Erste Hilfe, Rettungsdienst und Krankenhaus – alle Glieder müssen hier ineinandergreifen und routiniert abgearbeitet werden können. Die Sofortmaßnahmen lassen sich gut mit „Erkennen – Überlagen – Handeln“ umschreiben und umfassen vor allem auch die Erstversorgung. Entsprechende Übungen im Bereich der Ersten Hilfe hat man in Theorie und Praxis geübt, wie Wunden verbinden, Stabile Seitenlage und Betreuung. Wichtig sei das Erkennen von lebensbedrohlichen Zuständen und den richtigen Umgang damit. Vor allem die Herz-Lungen-Wiederbelebung müsse in „Fleisch und Blut“ übergehen – Unterschiede bei der Behandlung von Erwachsenen und Kindern wurden erläutert. Im Badebetrieb könne es zu Unfällen mit Chlor kommen, auch hier müsse die Fachkraft die einzelnen Schritte souverän abarbeiten können. Eine entsprechende Unterweisung im Bereich Atemschutz schloss sich an, ein Thema, das vor allem beim Wechseln der Chlorflaschen zum Tragen komme. Im Praxisteil wurden sämtliche Schritte von den Teilnehmern geübt, Fragen bearbeitet und umfassendes Wissen getauscht. Im Reisbacher Hallenbad ging es schließlich „ins Wasser“, denn dem Ganzen folgte eine abschließende Prüfung, wo das Wissen in die Praxis umgesetzt wurde. Vor allem die Überprüfung der Rettungsfähigkeit in Dienstkleidung mit dem Sprung vom Beckenrand, dem Anschwimmen und Heraufholen der zu rettenden Person und das „Abschleppen“ zum Beckenrand kamen hier zum Tragen, was von Ottmar Maly als Prüfer streng kontrolliert wurde. Am Ende erhielten die Teilnehmer ein Zertifikat des SFV überreicht, das als Nachweis für den Arbeitgeber gilt. Dr. Franz Gassner dankte dem SFV für das Engagement und sein Wirken. Die Sicherheit in den Bädern ist lebenswichtig. Und um diese Sicherheit gewährleisten zu können, brauche es das Schulungsangebot. Mit dem SFV habe man einen Profi vor Ort. Allen Kräften, die sich in den Bädern einbringen, dankte er für die Bereitschaft, sich weiterzubilden.