Zeitungsbericht zum 2-Tages-Seminar

Schwimmbad-Fachverband e.V. – 2-Tages-Seminar

Steinberg/Niederreisbach. Die richtige Qualifizierung des Personals steht eins zu eins für die Qualität in den Betrieben – vor allem in den Badebetrieben kann dies lebensrettend sein. Daher hat der Schwimmbad-Fachverband e.V. (SFV) erneut zum Seminar ins Vilstal eingeladen.
Regionalleiter für den Bereich Niederbayern – Ottmar Maly – begrüßte hierzu die über 40 Teilnehmer aus Niederbayern, Oberpfalz, Oberfranken und Oberbayern. Seinen besonderen Gruß richtete er an den Vorsitzenden des SFV Karl-Heinz Gansler sowie an Regionalausbildungsleiter Josef Zitzelsberger und Werner Epple. Bereits seit 17 Jahren werde das Seminar mit verschiedenen Inhalten und Schwerpunkten in Steinberg und Umgebung abgehalten und zählt schon zu einer festen Größe.
In diesem Jahr stand die Prüfung der Rettungsfähigkeit für Beschäftigte in Schwimmbädern und in öffentlichen Einrichtungen im Vordergrund.
Nachdem Karl-Heinz Gansler auf aktuelle Änderungen in den Gesetzen und Vorschriften einging, war es Regionalausbilder Josef Zitzelsberger, der die Teilnehmer im theoretischen Teil unterwies. Eine Aufsichtsperson müsse zur Erhaltung seiner Sachkunde eine fortlaufende Schulung in den Sicherheitsverfahren und in seiner persönlichen Leistungsfähigkeit erhalten, dabei ist dies in regelmäßigen Abständen zu überprüfen. Bei allen organisatorischen Maßnahmen, die beim Badebetrieb anfallen, ist die Sicherheit der Badegäste das entscheidende Kriterium. Hierzu braucht es entsprechend geschulte Aufsichtskräfte und vor allem Fachkräfte. Es werde unterschieden zwischen der Betriebsaufsicht – also der Funktionsfähigkeit des Bades – sowie der Wasseraufsicht. Im Kurs wurden beide Punkte besprochen. Der Schwerpunkt aber lag beim Erste-Hilfe-Training mit HLW (Herz-Lungen-Wiederbelebung) und Frühdefibrillation, einer Atemschutzunterweisung sowie einer praktischen Rettungsübung im Reisbacher Hallenbad.
Josef Zitzelsberger, der selber Schwimmbadmeister im Freibad Arnstorf ist, ging auf die rechtlichen Grundlagen der Ersten-Hilfe-Leistung ein und auch wann von unterlassener Hilfeleistung gesprochen wird. Die Rettungskette bestehe aus Sofort-Maßnahmen, Notruf, Erste Hilfe, Rettungsdienst und Krankenhaus – alle Glieder müssen hier ineinander greifen und routiniert abgearbeitet werden können. Die Sofortmaßnahmen lassen sich gut mit „Erkennen – Überlagen – Handeln“ umschreiben und umfassen vor allem auch die Erstversorgung. Entsprechende Übungen im Bereich der Ersten Hilfe hat man in Theorie und Praxis geübt, wie Wunden verbinden, Stabile Seitenlage und Betreuung. Wichtig sei das Erkennen von lebensbedrohlichen Zuständen und den richtigen Umgang damit. Vor allem die Herz-Lungen-Wiederbelebung müsse in „Fleisch und Blut“ übergehen – Unterschiede bei der Behandlung von Erwachsenen und Kindern wurden erläutert. Dabei kamen auch die Grundsätze der Früh-Defibrillation sowie die Anwendung des Automatisch-Externen-Defibrillators (AED) zur Sprache und wurde von allen Teilnehmern intensiv geübt. Im Badebetrieb könne es zu Unfällen mit Chlor kommen, auch hier müsse die Fachkraft die einzelnen Schritte souverän abarbeiten können.
Eine entsprechende Unterweisung im Bereich Atemschutz schloss sich an, ein Thema das vor allem beim Wechseln der Chlorflaschen zum Tragen komme.
Im Praxisteil wurden sämtliche Schritte von den Teilnehmern geübt, Fragen bearbeitet und umfassendes Wissen getauscht. Im Reisbacher Hallenbad ging es schließlich „ins Wasser“, denn dem Ganzen folgte eine abschließende Prüfung, wo das Wissen in die Praxis umgesetzt wurde. Vor allem die Überprüfung der Rettungsfähigkeit in Dienstkleidung mit dem Sprung vom Beckenrand, dem Anschwimmen und Heraufholen der zu rettenden Person und das „Abschleppen“ zum Beckenrand kamen hier zum Tragen. Mit dem Hebegriff war die Person aus dem Wasser zu retten, ein diagnostischer Block schloss sich an. Die Wiederbelebung, Beatmung und die Anwendung des Defi folgten. Am Ende erhielten die Teilnehmer ein Zertifikat des SFV überreicht, das als Nachweis für den Arbeitgeber gilt.
Bürgermeister Rolf-Peter Holzleitner, dem zunächst für die alljährliche Nutzung des Hallenbades gedankt wurde, ging auf die Wichtigkeit des Fachpersonals ein. „Wir brauchen Euch zum Erhalt unserer Bäder“. Wertvolle Arbeit werde auch im Bereich der angebotenen Schwimmkurse geleistet. Dabei gilt es die stets umfangreicher werdenden Vorschriften zu kennen und aktiv im Badebetrieb umzusetzen. Um einen guten Bildungsstand zu haben, brauche es diese Seminare, weshalb man das Band gerne zur Verfügung stelle. „Sicherheit ist ein hohes Gut, es muss schnell Hilfe geleistet werden!“